Es gibt noch weitere Möglichkeiten der Verständigung im Internet. Auch diese werden in der Online-Beratung verwendet. Im Rahmen dieser Arbeit soll ihnen aber nur eine untergeordnete Rolle zukommen.

MUDs, IM, Videotelefonie und Co.

Die Multi User Dungeons, oder kurz MUDs, sind theoretisch auch für die Beratung im Internet geeignet (Döring 2000). In der Praxis finden diese virtuellen Räume aber kaum eine Anwendung. Ursprünglich basieren diese Umgebungen auf einem reinen Textformat. Der Teilnehmer kann sich in ein MUD einloggen und findet sich dort in einer Art Rollenspiel wieder. Die Aufgabe besteht dann im Lösen von bestimmten Rätseln und in der Kommunikation mit anderen Teilnehmern (Schade 2000). Die gesamte virtuelle Umgebung wird in diesen Anwendungen per Text geschrieben. Der Phantasie der Mitspieler werden also keine Grenzen gesetzt. Moderne Rollenspiele werden dagegen oft mit grafischen Umgebungen realisiert, die vom Spieler nur begrenzt aktiv beeinflusst werden können.

Auch Internet-Telefonie, Instant Messaging und Videokonferenzen ermöglichen den Meinungs- und Gedankenaustausch über das Internet. Die Kommunikation findet auch hier synchron statt. Während es sich beim Instant Messaging um einen Text-Chat über ein externes Programm handelt, basieren Webtelefonie und Videokonferenzen auf auditiven und audiovisuellen Formaten. Diese Dienste sprechen also andere, unter Umständen auch mehr Sinne an, als das bei den textbasierten Kommunikationsformen der Fall ist. Gerade für die Vermittlung von Wissen kann diese Multimodalität durchaus interessant sein (Paechter 2007).

Der technische Fortschritt geht vor allem bei der Videotelefonie immer mehr in Richtung einer Angleichung an die Face-to-Face-Kommunikation. Die Qualität und Schnelligkeit der Bildübertragung wird dabei immer besser. Neben vielen weiteren Annehmlichkeiten soll mit der Videotelefonie eines der Hauptdefizite der computervermittelten Kommunikation behoben werden, die fehlende Möglichkeit, Emotionen adäquat zu übermitteln. Ob diese Entwicklung der Beratung über das Internet förderlich ist, soll später geklärt werden. Die psychologischen Aspekte der Webkommunikation werden aber schon jetzt in den Blickpunkt rücken.