Viele Menschen sind mit sich und ganz besonders mit ihrem eigenen Körper nicht zufrieden. Sei es die angeblich zu große oder krumme Nase oder der weibliche Busen, der zu groß, zu klein oder hängend ist. Immer wieder werden Schönheitschirurgen bemüht, um die körperlichen Makel beseitigen und die außere Gestalt oder Form der unterschiedlichsten Körperregionen verschönern zu lassen.

Physische und psychische Auswirkungen

Dazu gehören häufig Brustvergrößerung und -verkleinerungen, Bruststraffungen, Nasenkorrekturen, Oberlid-Straffung, Entfernung von Tränensacken, Fettabsaugungen an Bauch, Po, Hüfte und Oberschenkel – um nur einige zu nennen. Ein Facelifting gegen bestehende Gesichtsfalten durch Spritzen mit chemischen Substanzen zählt ebenfalls zu den Schönheitskorrekturen.

Neben der allgemeinen Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper gibt es medizinische Gründe um eine Schönheits-OP durchfuhren zu lassen. So etwa eine Brustverkleinerung wegen chronischer Rückenschmerzen oder die Wiederherstellung von größeren Hautpartien nach Brand oder Schnittverletzungen.

Facelifting und die Straffung von bestimmten Körperstellen kann in extremen Fällen zu einer Sucht ausarten und gerade im Gesichtsbereich zu unerwünschten Ergebnissen führen. Etwa total entstellte und starre Mimik, gelähmte Gesichtsmuskeln oder im Falle von Brustvergrößerungen durch Silikoneinlagen auch zum Tod. Trotz der Gefahren die jeder Eingriff mit sich bringt lassen sich viele Menschen nicht von ihrem Schönheitswahn abbringen.

Oftmals haben Betroffene eine gestörte Wahrnehmung ihres eigenen Körpers. Dies kann krankhafte Verhaltensweisen mit sich bringen. Nicht immer entspricht die eigene Wahrnehmung des Spiegelbilds der Realitat. Medien aus Rundfunk und Fernsehen und der digitalen Welt tragen zusätzlich dazu bei, dass oftmals unrealistischen Schönheitsidealen nachgejagt wird.

Besonders häufig schätzen sich gerade Madchen im Teenie-Alter und junge Frauen als angeblich zu dick ein. Dies kann zur gefährlichen und sogar lebensbedrohlichen Magersucht bzw. Bulimie (Essattacken mit erzwungenem Erbrechen) führen. Weitere krankhafte Symptome gestalten sich in Form von Depressionen, Angststörungen, Narzissmus oder Körperdysmorphe Störung (KDS). In einigen Fallen spielen Betroffene mit den Gedanken einen Selbstmord zu begehen.

Grundsätzlich ist eine psychologische Beratung in derartig krankhaften Fällen wie bei allen operativen Schönheitskorrekturen anzuraten. Wer prinzipiell und andauernd nicht mit dem eigenen Körper zufrieden ist und einen nicht enden wollenden Leidensdruck verspurt, kann sich auf jeden Fall an einen Psychiater wenden. Anlaufstelle ist zunächst der eigene Hausarzt, dem man sich anvertrauen sollte/kann. Zumeist wird der Hausarzt wissen welcher Therapeut, Psychologe, Psychiater, Ernährungscoach oder Heilkundenpraktiker in Frage kommt.

Die Behandlungen bzw. Therapien gestalten sich unterschiedlich und sind als Einzel- oder Gruppentherapie moglich. Die Bereiche umfassen Ernährungsberatungen bei Über- oder Untergewicht und krankhaften Essstörungen, Selbstbewusstseinstraining oder kognitive Therapien. Alle psychologischen Therapien zielen darauf ab, sich selbst als Person anzunehmen und die Psyche bzw. das Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein zu stärken. Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie ist jedoch immer, dass die Betroffenen freiwillig und aus eigener Überzeugung eine Behandlung wünschen.

Bild: © tunedin / Fotolia

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